Ziele
Der Verein zur interkulturellen Gesundheitsförderung (AFYA) hat es sich zum Ziel gesetzt, Kinder und Jugendliche, die von Traumafolgestörungen betroffen sind bzw. zur Risikogruppe gehören, durch ein gezieltes niederschwelliges Schulungsprogramm zu unterstützen. Dabei kommt die evidenzbasierte Methode „Teaching Recovery Techniques (TRT)“ zum Einsatz, die die Teilnehmer*innen dabei unterstützt, mehr Kontrolle über posttraumatische Stresssymptome zu erlangen. In einem ersten Projekt im Schulsetting im Jahr 2019 konnte durch die Evaluierung eine Steigerung der Selbstwirksamkeit der Teilnehmenden beobachtet werden. Es wurden auch Empfehlungen für eine mögliche Fortsetzung des Projektes formuliert, die nun umgesetzt werden: Das aktuelle Projektvorhaben „Kräfte stärken – Trauma bewältigen. Niederschwellige Hilfe für traumatisierte Kinder und Jugendliche im Setting Schule“ wurde auf Grundlage der Lernerfahrungen auf die Elternarbeit ausgeweitet. Dazu werden in Kooperation mit Expert*innen für Elternarbeit neue Methoden und Werkzeuge entwickelt und ergänzende Formate eingeführt, um das Entwicklungsumfeld der Kinder zu stärken. Durch die Corona-Pandemie änderten sich die Ausgangbedingungen für das Projekt schlagartig. Um die Zielgruppe trotz des Lockdowns zu erreichen, wurden in einem ersten Schritt Online-Gesundheitskreise veranstaltet. Die von geschulten muttersprachigen Mentor*innen geleiteten Online-Gruppen legen den inhaltlichen Fokus auf die psychische Gesundheit in der Krisensituation. Zielgruppe sind in erster Linie Mütter, die mit schulpflichtigen Kindern zuhause sind.
Im Jahr 2020 wird zusätzlich zu den bereits etablierten Online Gesundheitskreisen das Programm „TRT Family“ entwickelt und umgesetzt, in dem mit dem gesamten Familiensystem gearbeitet wird.
Umsetzung
Der Fokus der externen Evaluation liegt auf der Wirkung der im Projekt entwickelten Angebote vor allem im Umfeld der Kinder und Jugendlichen. Zielgruppen der externen Evaluation sind deshalb primär die beteiligten Familiensysteme, Mentor*innen für psychische Gesundheit sowie professionell Tätige im Umfeld der Kinder (Pädagog*innen, Sozialarbeiter*innen).
Neben den Befragungen der Zielgruppen mittels qualitativer Interviews unterstützt das Evaluationsteam die Projektpartner*innen bei der Reflexion des gesamten Prozesses und untersucht anhand der entstandenen Informationen, Daten und Materialien, ob die Aktivitäten im Sinne des Projektvorhabens durchgeführt wurden und zu welchen intendierten und nicht intendierten Wirkungen die Projektmaßnahmen geführt haben. In enger Abstimmung mit dem Projektteam werden zudem förderliche und hinderliche Faktoren für den Prozess diskutiert und zusammengefasst.