Ziele
Die empirische Studie strebt erstmals österreichweit eine repräsentative Erfassung von unterschiedlichen Gewalterfahrungen von Menschen mit Behinderungen an. Der Fokus der Studie liegt auf erwachsenen Personen, die in Institutionen leben, die zu erhebenden Gewalterfahrungen beziehen sich aber auf alle Lebensbereiche und -phasen. Die Erkenntnisse sollen zur Gewaltprävention und Unterstützung von gewaltbetroffenen Personen beitragen, „Good Practice-Beispiele“ aufzeigen und Institutionen, die sich mit Gewaltvorfällen auseinanderzusetzen haben, als Hilfestellung dienen.
Die Forschungsperspektive orientiert sich an einem weiten Gewaltbegriff, der neben direkter und personaler Gewalt auch strukturelle Gewalt inkludiert, um die Vielfältigkeit und Komplexität der Gewalt- und Machtverhältnisse und deren Ursachen in den Blick zu bekommen.
Umsetzung
Um die komplexen Fragestellungen und Zielsetzungen der Studie ausreichend beantworten zu können, wird ein triangulativer Forschungszugang gewählt, bei dem unterschiedliche quantitative und qualitative Methoden im Sinne einer wechselseitigen Ergänzung miteinander verschränkt werden (Between-Method-Triangulation): Durchgeführt werden standardisierte Befragungen von Menschen mit Behinderungen in ganz Österreich (n=350–400), vertiefende qualitative Interviews mit Menschen mit Behinderungen, ergänzende Fragebogenerhebungen im institutionellen Kontext, qualitative ExpertInneninterviews sowie zusammenfassende Good Practice-Analysen.
Im gesamten Forschungsprozess und bei der Ergebnisdarstellung wird auf strenge Anonymität der befragten Personen und Institutionen geachtet. Zugleich kommt vielfältigen Strategien zur Gewährleistung einer freiwilligen, sorgfältigen und behutsamen Datenerhebung besondere Bedeutung zu.
ProjektpartnerInnen:
Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie (Projektleitung), Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte, HAZISSA – Fachstelle für Prävention