Inklusives Altern

Unterstützung und Begleitung älterer Menschen mit lebensandauernder intellektueller Behinderung und hohem Unterstützungsbedarf in Österreich

 

Ziele

Das Thema „Inklusives Altern“ von älteren und alten Menschen mit lebensandauernder intellektueller Behinderung ist bislang wenig erforscht. Aufgrund des demografischen Wandels, der besseren medizinischen Versorgung, der damit steigenden Lebenserwartung sowie der sich schließenden Generationenlücke, die durch die Verbrechen im Nationalsozialismus entstanden ist, rückt die Lebensphase des Alters im Kontext von Behinderung ins Blickfeld.

Bestehende Unterstützungsangebote und Rahmenbedingungen passen häufig nicht für die Zielgruppe – es braucht daher neue Lösungsansätze für das gesunde und glückliche Altern sowie die umfassende Teilhabe von Menschen mit intellektueller Behinderung bzw. hohem Unterstützungsbedarf.

Ziel dieser Studie war es, auf Basis qualitativer und quantitativer Forschung einen umfassenden und tiefen Einblick in die Lebenssituation und Unterstützungsbedarfe von älteren und alten Menschen mit intellektueller Behinderung bzw. hohem Unterstützungsbedarf zu erhalten und damit die Teilhabechancen und die Lebensqualität der Zielgruppe zu verbessern. Am Ende der Studie wurden Handlungsempfehlungen für die künftige Gestaltung von Angeboten und Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Tagesgestaltung/ Beschäftigung und Pflege für ältere Menschen (50+) – mit Fokus auf alte Menschen (+70) – mit intellektueller Behinderung entwickelt.

Umsetzung

Das Studiendesign basierte auf einem Mixed-Methods-Ansatz: Sowohl quantitative als auch qualitative Erhebungs- und Auswertungsmethoden kamen zum Einsatz. Unterteilt in mehrere Arbeitspakete wurden die Forschungsfragen beantwortet: Zunächst wurden Interviews mit Expert*innen aus den Bereichen Wohnen, Tagesstruktur/ Beschäftigung und Pflege geführt. Eine größer angelegte quantitative Befragung von relevanten Einrichtungen und Trägern hat Erkenntnisse zur aktuellen Altersstruktur und Lebenssituation der Zielgruppe geliefert. Um möglichst vielseitige Perspektiven zu den Möglichkeiten, Unterstützungsbedarfen, Herausforderungen und Vorstellungen für ein gesundes und glückliches Älterwerden zu erfassen, wurden inklusive Fokusgruppen mit Selbstvertreter*innen, Betreuenden und pflegenden Angehörigen durchgeführt. Tiefeninterviews mit Menschen mit intellektueller Behinderung bzw. hohem Unterstützungsbedarf lieferten intensive Einblicke in die Lebenssituation, subjektive Sichtweisen und Erlebenswelten der Zielgruppe. Schlussendlich wurden in einem partizipativen Workshop mit relevanten Zielgruppen und Stakeholdern Good Practice-Beispiele erarbeitet.

Partner*in: Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte, Kontakt: Sabine Mandl

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